Besuch bei den gemütlichen schwarzen Rindern mit dem köstlichen Fleisch
Mit feinen Fettadern durchzogen, herrlich marmoriert und von kräftiger Farbe – solch‘ Steak wurde früher nur dem japanischen Kaiser kredenzt. Es ist das Fleisch von Kobe-Rindern, die auch Wagyu-Rinder heißen, wenn sie nicht in der japanischen Provinz Kobe aufwachsen, und dieses Fleisch hat seinen Preis. Wieso dieser Preis zustande kommt und was die Aufzucht dieser Tiere so aufwendig macht, wollten wir LandFrauen aus dem Hof Marquardt in Negenharrie erfahren. Fynn Marquardt, der junge Chef dieses 230 ha großen, äußerst gepflegten Hofes stellte sich gerne unseren Fragen und erzählte uns von seiner Zucht der Wagyu-Rinder und dem einzigartigen, europaweiten Embryonen-Transfer. Die Gewinnung von Embryonen ist neben der Aufzucht und dem Fleischverkauf das wichtigste Standbein der Familie. Die 220 Tiere können alle frei auf den Weiden laufen, werden aber auch in den Ställen besonders betreut, z.B. mit klassischer Musik und mit leichter Massage versorgt, damit sie besonders entspannt leben und viele Nachkommen produzieren können. Die Tiere sind meist schwarz, ruhig und ausgeglichen und ähneln vielleicht den Galloways. Aber das Fleisch ist das einzigartige, es hat einen hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren, ist durch die Fettmarmorierung äußerst zart, und das Fett ist überhaupt nicht talgig. Wir konnten während unserer Führung Wagyu-Bratwürste mit Wasabi-Kartoffelstampf probieren und waren sehr begeistert. Die junge Frau Marisa Marquardt bewirtete uns auf dem Picknick-Platz und erzählte von ihren Erlebnissen bei Fernsehdreharbeiten zur Serie „Heimatküche“. Sie ist vor allem aber für den Aufzucht der Jungtiere und die Gewinnung der Embryonen mit zuständig. Ca. 1500 Embryonen werden im Jahr gewonnen, und dann tiefgekühlt in Deutschland und Europa verschickt. Die Embryonen können dann zu „fullblood“ Wagyu-Rindern auch in Leihmüttern heranwachsen.
Auf unserem Rundgang über die Hof-Anlage konnten wir die freilaufenden Tiere bewundern, aber auch den friedfertigen Zuchtbullen im großzügigen Stall. Es gibt auch eine kleine Hühnerzucht und eine Verkompostierung von Stalldung zu hochwertiger Gartenerde.
Zum Abschluss besichtigten wir noch die Anlagen und Labore, die für die Gewinnung der Embryonen benötigt werden. Viele Vorgänge sind computergesteuert und digitalisiert. Vielleicht nicht allen Teilnehmerinnen gefiel diese Art der Gewinnung und Vermarktung von Embryonen. „Es ist ein zu großer Eingriff in den Werdegang von Tieren“, war als Einwand zu hören. Aber dies ist moderne Landwirtschaft, die hier auf hohem Level praktiziert wird. Ein beeindruckender Besuch!
Text und Fotos: Renate-M. Jacobshagen
Per Zug und Bus zu Hamburg Containerterminals
Ausflug der Probsteier Landfrauen nach Hamburg zur „Tour der Giganten“
Samstag, 6. Mai 2023, Hamburger Hafengeburtstag und wir mittendrin ? Nein, gegenüber von Elphi, Michel, Landungsbrücken, Altonaer Balkon und Elbstrand fuhr ein ausgebuchter roter Jasper-Bus mit gelben Warnsignal auf dem Dach erst zum Windhukkai, wo das Hafenmuseum und die frisch restaurierte Peking (Schwesternschiff der Passat) ihren festen Platz haben. Nach Fotostopp mit Alexander von Humboldt und Begleitschiffen vor der Kulisse des nördlichen Elbufers ging es über die Köhlbrandbrücke zum ältesten Hamburger Containerterminal, dem Burchardkai. Gästeführer Thies Unger erklärt sehr anschaulich und verständlich auch für nicht Technik affine Fahrgäste, alles rundum die Entwicklung des Containers (Behälter), den weltweiten Warenumschlag und der Kosten dafür auf dem See- und Landweg. Dabei befahren wir die riesigen Anlagen mit den verschiedenen Containertransportmittel wie festen Anlagen oder Van-Carriern und Spreadern (Greifern). Höchst spannend ist die Arbeit, Bewerbung und Entlohnung der Fahrer, die bei Wind und Wetter,Tag und Nacht, in den 10m über dem Boden befindlichen Glaskästen arbeiten müssen. Auch auf die Arbeitsbedingungen der meistens aus den Philippinen stammenden Seeleute vor und während der Corona-Pandemie, die Seemannsmission und die Versorger der LKW-Fahrer auf dem Hafengebiet ist er sehr einfühlsam eingegangen. Der zweite Anlaufpunkt nach einer Toilettenpause war der Containerterminal Altenwerder. Hier läuft die Verladung der Container automatisiert ab. Fotos durften nicht gemacht werden. Es sind kaum Menschen zu sehen, was dem Ganzen die Atmosphäre eines Geister-Terminals verleiht. Nur auf dem gerade zu löschenden Schiff sah man Teile der Besatzung. Besonders interessant war die Geschichte mit den unter der Asphaltdecke befindlichen Transpondern, die dafür sorgen, dass die Fahrzeuge automatisch zu den Kaianlagen fahren. Plötzlich fehlte ein Großteil diese Teile, die etwa halb so groß wie ein Kugelschreiber sind. Die Fahrzeuge blieben stehen...Doch die Auflösung dazu sollte sich jeder selbst erzählen lassen, denn diese und all die anderen Geschichten und die Geschichte der Containerterminals in Hamburg sind einfach zu spannend, höchst informativ, abwechslungsreich und ohne sie wäre unser Leben ein anderes, denn 97% der Waren beziehen wir auf dem Seeweg.
Text und Fotos: Angela Gripp M.A.
Einen sonnigen Spaziergang unternahmen 28 LandFrauen durch das Laboer Unterdorf und trafen sich dazu mit dem „Ur-Laboer“ Christian Lantau an der Tourist-Info. Wir erfuhren kurz etwas über die Geschichte des Dorfes Laboe, das im Mittelalter nur aus dem Oberdorf bestand und zum Kloster Preetz gehörte. Auf der anderen Straßenseite der Tourist-Info steht das früher ältesten Hotels in Laboe, der „Seegarten“, das nun aber in Privathand ist. Vormals gehörte es dem Ur-Ur-Onkel von Christian Landau. Auf dem Weg zum Hafen warfen wir einen Blick auf die Laboer Mühle und die Mühlenstraße. Der Hafen begann erst ab 1840 mit Gründung der Hafengesellschaft richtig zu florieren. Erst dann wurden Ladungsstege gebaut. Es gab viele Holzfrachter, die Material für die gegenüberliegende Holzhandlung brachten. Diese lag nach Brand lange brach, und nun steht dort der Häuserkomplex „Portland“. Am Hafen stand auch das Armenhaus von Laboe.
Ab 1870 gab es dann auch verschiedene Dampferverbindungen nach Kiel. Der Hafenpavillon wurde 1920 erbaut und gehört zu den wenigen denkmalsgeschützten Häusern im Ort. Der Rosengarten an der Strandpromenade mit Kurhaus und Strandhalle erlebte Anfang des 20. Jahrhundert viel Flair durch die Marine und Ausflugstouristen. Man flanierte in schicken Uniformen und weißen Kleidern. Wir staunten über das rege Badeleben, über den Badekarren-Parkplatz, die Badebuden und die getrennten Badezeiten für Frauen und Männern. Auch boten die Hotels Bade-Ammen an, die den Damen in den Badekarren behilflich waren.
Am Ende der Promenade vor der Schwimmhalle liegt die Villa des bekannten Marinemalers Schmidt-Hamburg. Weitere schöne Villen wurden an der Strandstraße gebaut, die uns bis zum Ehrenmal führte. Sie liegt auf einem Sandwall und diente als Loren-Straße beim Bau des Ehrenmals. Für das Ehrenmal wurde 1927 der Grundstein gelegt, aber erst 1929 wurde der Turm in nur 6 Monaten errichtet, doch wegen Geldmangels erst am 31. Mai 1936 durch Adolf Hitler eingeweiht. Als Marine-Ehrenmal ist es international einzigartig und lockt pro Jahr über 200 000 Besucher an genau wie das U-Boot, das seit 2006 als Mahnmal zur Besichtigung auf dem Strand vor Laboe liegt.
Hier endete unser Spaziergang durchs Unterdorf, und wir nahmen viel Neues von den Erzählungen von Christian Lantau mit nach Hause.
Text: Renate-M. Jacobshagen
Fotos: Marlene Scheeler
Wer einen trockenen, wissenschaftlichen Vortrag über Infektionen, die von Wirbeltier zum Menschen übertragen werden können („Zoonosen“), erwartet hatte, wurde von der lebendigen, anschaulichen und allgemeinverständlichen Art der Vermittlung sehr positiv überrascht. Dr. Langfeldts Power Point Präsentation mit Fotos aus seiner 40jährigen beruflichen Tätigkeit als Fachtierarzt für Lebensmittelüberwachung und Lebensmittelhygiene und auf dem Fachgebiet der Mikrobiologie im Dienst der Bundeswehr brachte Einblicke in ein für uns Laien kaum vorstellbares Leben. Auslandseinsätze wie z.B. im Iran und Kambodscha erforderten sofortiges Handeln, um Menschen vor lebensgefährlichen Infektionen zu schützen. Doch auch bei uns können sich Zoonosen durch unbedachten Umgang mit Haustieren und Wildtieren verbreiten. Daher war der Vortrag sehr informativ, erklärte die Bedeutung von Zoonosen, den Gefahren, der Bekämpfung und zeigt auch einen Ausblick in die Zukunft der Versorgung der stark wachsenden Weltbevölkerung: z.B. Schweineställe in Form von Hochhäusern, in denen in China Hunderttausende von Schweinen gemästet werden sollen.
Text: Angela Gripp
Fotos: Marlene Scheeler
Auf unserer Jahreshauptversammlung wurde unsere Vorsitzende Karen Kähler-Sye nach 14 Jahren von 46 LandFrauen verabschiedet. Eine Vereinssatzungsänderung ermöglicht nun einen Teamvorstand. Diesem gehören Annette Blöcker, Passade, Dietlinde Ude und Renate-M. Jacobshagen aus Heikendorf und Nicole Zebrowski aus Schönkirchen an. Weiter wurden 4 Beisitzerinnen gewählt: Angela Gripp aus Lilienthal, Anja Steen, Elisabeth Berger und Brunhilde Zander aus Heikendorf.
Zu Beginn der Versammlung berichtete die Gleichstellungsbeauftragte des Amtes Probstei, Birte Minier, von ihrer Arbeit.
Fotos: Marlene Scheeler
Im neue Jahr 2023 starteten wir mit einem leckeren Frühstück im Café Niehaus in Mönkeberg. 42 LandFrauen genossen es miteinander zu plaudern und sehr lecker zu frühstücken. Dietlinde Ude begrüßte alle Anwesenden und gab einen Überblick über die das kommende Jahr mit unseren interessanten Veranstaltungen und Ausflügen.
Fotos: Marlene Scheeler
Endlich konnten sich 47 LandFrauen nach zwei ausgefallenen Weihnachtsfeiern wieder in gemütlicher, weihnachtlicher Runde treffen. Das Dorfgemeinschaftshaus in Passade war festlich geschmückt, das Kuchen-Buffet köstlich. Es folgte nach dem Kaffeetrinken ein sehr launiger, interessanter Vortrag von Herrn Laszig, Kiel, über die "Süße Versuchung - vom Kakao zur Schokolade".
Fotos: Marlene Scheeler
27 LandFrauen waren beeindruckt von den Erklärungen über unser Knochengerüst von Herrn Willms, Heilpraktiker aus Heikendorf. Seine Ausführungen wie unsere Knie- und Rückenprobleme entstehen und wie sie mit kleinen Tricks und Übungen gelindert werden können, nahmen viele als Anregungen mit nach Hause.
Fotos: Marlene Scheeler
Fotos: Marlene Scheeler
Wieder hatte das Wetter es gut gemeint, wenn die LandFrauen reisen. Regnete es noch am Vortag, so begleitete uns grauer Himmel und Nebel auf der Fahrt nach Seebüll, aber nur kurz vor Leck, dann hatte die Sonne genug Kraft, um einen blauen Himmel mit dicken Haufenwolken zu zaubern. 20 LandFrauen und 5 Gäste waren gespannt auf die diesjährige Ausstellung und auf das frisch renovierte Haus. Es war eine Führung bestellt, die uns zuerst den Garten und das Grab der Noldes zeigte, und uns dann sehr kompetent die Ausstellung „Stille Welten“ erklärte. Uns beeindruckte die Farbvielfalt der teils selten gezeigten Ölgemälde, die stimmungsvollen Aquarelle und die Sammlung der Figuren, Gegenständen und Reiserinnerungen, die Emil Nolde aufbewahrte, um sie später in seinen Bildern neu darzustellen. Das wiedereröffnete Wohnhaus mit Atelier konnten wir auch besichtigen und waren begeistert über die kräftigen Farben, in denen die Wohn-, Ess- und Arbeitsräume erstrahlten. Es sind die Originalfarben, wie Nolde sie geplant hatte. Aus dem Atelier konnte man erahnen, wie Nolde von der Weite der Landschaft, der Farbe des Himmels und den Wolken inspiriert wurde. Im Garten war die Pracht der Dahlien, die Höhe der letzten Sonnenblumen und das Gelb der Herbstblumen zu bestaunen.
Weiter ging es nach Neukirchen-Fegetasch zum Landgasthof, wo das vorab bestellte Mittagessen auf liebevoll gedeckten Tischen auf uns wartete.
Am Nachmittag stand eine Stadtführung in Husum auf dem Programm, die leider etwas verkürzt werden musste, weil der Busfahrer die Lenkzeiten einhalten musste. So sahen wir das alte Gymnasium, das Wohnhaus von Theodor Storm, den Tine-Brunnen, geschaffen von Adolf Brütt und das Geburtshaus von Theodor Storm. Einen kurzen Blick warfen wir noch auf das Schloss, dann ging es auch schon wieder zurück zum Bus. Die Fahrt nach Probsteierhagen wurde gekrönt von einem fantastischen Sonnenuntergang mit herrlichen Wolkenbild, der genau in ein Gemälde von Nolde gepasst hätte.
Text: Renate-M. Jacobshagen
Fotos: Marlene Scheeler
Stadtführung in Husum